Nachdem wir uns heute eigentlich nur ein bisschen ausruhen wollten und die letzte Woche revue passieren lassen wollte, sind wir doch erstmal heute morgen zur Metro gefahren und haben eingekauft. Das ging natuerlich noch nicht alleine, so sind wir gemeinsam mit Jesus und Lalo einkaufen gefahren. Dazu muss man wissen, dass hier die Einkaufslaeden ein bisschen groesser sind, als die in Deutschland. Den Hinweg haben wir mit Combis gemeistert, die fahren hier staendig und halten dort, wo man gerade steht. Und preiswert ist es auch noch. Da wir relativ viel eingekauft haben, sind wir dann mit einem Taxi wieder nach Las Laderas gefahren. Heute mussten wir uns auch von den Kids verabschieden, da sie ueber das Wochenende immer nach Hause fahren. Aber sie kommen Montag ja schon wieder. Nur zwei sind noch hier, aber die werden morgen fuer einen Tag auch abgeholt.
Als wir dann wieder hier waren, gab es erstmal comida. Frisches Gemuese und Obst, dazu Reis und Nudeln. Danach haben wir es wirklich geschafft, uns einige Zeit auszuruhen und haben Musik gehoert: „du bist nicht suesssondern wie zucker“. Ist eine Textzeile, die uns dabei zu ohren gekommen ist.
Irgendwann klopfte es dann und Norma stand bei uns, besser gesagt bei mir in der Tuer, und wollte mit uns zum Campo Fe gehen. Ihr fragt euch jetzt sicherlich, was campo fe ist, habe ich Recht? Also, vom Aussehen her ist es wie ein wunderschoener Park, mit wunderschoenen Pflanzen, einem Springbrunnen und Figuren, wo sich viele Menschen befinden und auf dem Rasen sitzen reden, essen und trinken. Aber bei genauerer Betrachtung sieht man, dass es sich dabei um einen Friedhof handelt. Als Grabstein gibt es eine kleine Platte, wo der Name, das Geburtsdatum und der Todestag drauf steht. Und dahinter befinden sich in der Erde drei kleine „Vasen“, wo sich viele wunderschoene Blumen befinden.
Hier scheint es ueblich zu sein, dass man sich am Wochenende zum Grab eines Verstorbenen begibt und dort mit ihm redet, isst und was trinkt und mit der ganzen Familie Zeit verbringt.
Wir sind dann auch wiederzurueck durch den Staub nach Las Laderas gegangen, man benoetigt ungefaehr 20 Minuten zu Fuss. Aber es war richtig schoen, mal wieder so viele Pflanzen zu sehen, vor allem Pflanzen, die man aus Deutschland nicht unbedingt kennt. Eine Pflanze hat meinen Blick sofort auf sich gezogen und zwar eine Art Palme, bin mir nicht genau sicher, ob es eine Palme ist, die aussieht, als ob sie in einer Vase steht.
Was ich besonders beeindruckend fand war, dass man nur seinen Kopf ein bisschen vom Gruenen abwenden musste und schon sah man die kargen Berge, die sich hier ueberall befinden. Ich will gar nicht wissen, wieviel Wasser Campo Fe benoetigt, damit es so schoen bunt ist.
Hier im Haus angekommen, war das Haus mal wieder voll mit Frauen aus dem Dorf, und es kamen noch mehr. Gemeinsam haben wir ein „Lunch“ gegessen, wir wussten erst gar nicht, was sie von uns wollten, da wir sie nicht verstanden haben. Unser Lunch bestand aus Tee, wovon wir hier Mengen trinken, und bizchocho so Art suesse Broetchen. Aber so gegen 20.00 Uhr gab es natuerlich nochmal essen.
Nun sind wir fast alleine in dem Haus, und wir werden wohl nicht wie sonst morgen von Kindergeschrei geweckt, denn die zwei, die noch hier sind, sind alleine ziemlich ruhig, was eigentlich ziemlich schade ist. Das Schreien und das Lachen ist naemlich besser, als das staendige Wauen der Hunde. Von denen gibt es hier naemlich genug. Trotzdem werden wir morgen wieder frueh aufstehen, da es wieder fuer uns heisst, ab zur Messe. Und beim Abendessen wurde uns schon gesagt, dass es wieder dir ganze Nacht Musik gibt, das scheint samstags hier wohl normal zu sein.
Morgen Nachmittag werden wir uns dann wohl irgendein Fussballspiel angegucken und dann den Sonntag langsam ausklingen lassen.
Denn Montag heisst es fuer uns: Erster Arbeitstag. Bin schon gespannt wie der aussehen wird und wie deann unser Tagesablauf aussehen wird. Aber eins haben wir uns vorgenommen, ab Montag wollenw ir immer nach der Hausaufgaben Castellano lernen, martin Gramatik undich Vokabeln, denn eins weiss ich jetzt schon: Ich haette in Deutschland Spanisch pauken sollen, aberjetzt habe ich ja ein Jahr Zeit dazu und so langsam klappt es auch und man hat ja schliesslich auch noch Haende, Fuesse, ein Dictionario und auch noch Martin.
Die Tage muessen wir auch nochmal genau aufschreiben, wo wir ueberall hin wollen, es gibt hier so vielzu sehen. Eigentlich braeuchten wir ein Jahr nur zum Reisen. Aber es gibt schon viele Sachen, die man vielleicht am Wochenende machen koennte. Zum Beispiel gibt es einen Zug, der von hier nach Huancayo faehrt, und auf dem Weg befinden sich gaaaanz viele Bruecken, genauer gesagt 54 und67 Tunnel. Man faehrt ungefaehr 12 Stunden und in Ticlio, nach ungefaehr 160 km, hat man die hoechste Stelle der Fahrt erreicht. Der Pass liegt bei 4728 m. Mal abwarten, ob wir es an einem Wochenende mal schaffen, mitdem Zug zu fahren, da er nicht immer faehrt. Aber schliesslich haben wir noch einige Wochenenden vor uns.
Im Oktober ist hier in Las Laderas ein Fest, dass zwei bis drei Tage dauert. Mal abwarten, wie die hier feiern. Die Musik ist auf jeden Fall super, einfach total froehlich und super zum Tanzen. Die danzen hier zum Beispiel salsa, merengue, cumbia und noch etwas, von dem ich mir nicht den Namen gemerkt habe. Martin mag es eigentlich gar nicht zu tanzen, aber alle haben hier schon gesagt, dass er hier Tanzen lernen wird. Bin schonmal gespannt was das wird, werde euch dann davon berichten.
Nochmal etwas zu der Bauweise dieser Haeuser hier in Las Laderas, bzw. in einigen Stadtteilen bzw. den meisten Stadtteilen Perus. Die Haesuer sind so gebaut, dass man noch eine Etage mehr bauen koennte. Und genauso ist das auch bei unserem Haus, und so hat unser Haus in der Mitte kein Dach. Ja gut, es hat ein Dach aber dieses Dach besteht aus einem Wellblech, das mit ca. 20 bis 30 cm Abstand zu dem restlichen „Dach“ das irgendwann der neue Boden der neuen Etage sein wird, befestigt. Dadurch ist es hier fast genauso kalt im Haus, wie draussen die Luft. Aber fuer die Nacht hat man ja genug Decken, einen dicken Schlafanzug und dank des Geschenkes meiner Grosstante auch dicke Socken ;), die ich hier wirklich baruche.
So dass war es erstmal an dieser Stelle, werde jetzt in meine Zimmer gehen und wahrscheinlich noch eine Runde Muehle mit Martin spielen, das spielen wir naemlich jeden Tag, und langsam fange ich auch an zu gewinnen, nachdem meine Oma gesagt hat, dass Martin mich auch mal gewinnen lassen soll ;). Also danke Oma.
Ah, bevor ich jetzt aufhoere gucke ich mal aus dem Fenster, ob wir heute die Sterne sehen koennen, wie der Wetterbericht auf meiner Seite sagt. Und wirklich, heute haben wir einen Sternenhimmel undden Mond sehe ich auch. Also geniesst noch das Wochenende.
🙂
das war ja ein echt laaaanger Bericht, aber auch sehr informativ 🙂 es scheint dir ja in Peru richtig gut zu gefallen, freut mich für dich 🙂
ich musste über die Bauweise der Häuser lachen, das mit den Dächern ist ja sehr interessant 😀
Auch die „Palme“ sieht echt lustig aus 😛
Ich hoffe, wir hören weiterhin so viel von dir 🙂
Hab dich liiieb :-*
Hallo… ich bin durch Martins Blog auf deinen Blog gekommen. Ist eine super Ergänzung.. 🙂 Danke. Mach weiter so! Ich wünsche euch noch viel Spaß in Peru. lach. Besonders das mit dem Tanzen&Martin wird sicher lustig.. 😛 Bin ich auch mal gespannt drauf. 😉
Grüße
Hallo Marie
Ich habe mir die Seite gerade erst mal in ruhe angesehen und deine echt langen Berichte gelesen^^.Sie sind aber cool geschrieben.
Kannst mir ja einfach mal ne mail schreiben oder vllt quatschen wir ja mal wieder wenn ich bei nils bin.
schöne grüße christian