Prospero Año Nuevo

Woran erkennt man das in Peru Silvester ist? 

Irgendwie ist alles auf einmal Gelb (Gelb ist die Farbe für Glück), es gibt viele Blumenverkäufer, es sind noch mehr Menschen unterwegs, die Schlangen vor den Banken ist noch länger,die Busfahrt ist teurer und schon Tage vorher wird hier auch geballert…

Wir wünschen euch einen guten Rutsch und einen guten Start ins Jahr 2017…Wir genießen noch 6 Stunden länger als ihr das Jahr 2016 bevor es dann auch bei uns Prospero  año Nuevo hei


 

Einen Saft bitte

Die Vielfalt an frischen Früchten ist hier riesig. Da ist es naheliegend, dass man viele kleine Läden findet in denen man frischen Saft kaufen kann. 

So haben wir eben ein Surtido hier in Laderas bestellt. Das ist ein Saft in dem immer andere Früchte reingetan werden. Heute war es zum Beispiel: Banane, Mango, Ananas,Rote Bete, Apfel… und das ganze für 3 Soles (~80 Cent). 

Und dann kommt die Frage zum hier trinken oder zum mitnehmen? Und da wir nur schnell einen Saft mitnehmen wollten, haben wir ihn zum mitnehmen bestellt und das sieht dann so aus: Saft in einer Tüte mitzunehmen ist hier ganz normal. 

In diesem Sinne saftigeht Grüße aus Peru 

Wasser…

Was ist mit dem Wasser los? Gestern Mittag hatten wir auf einmal kein fließendes Wasser im Haus,da wir von nichts wussten haben wir erstmal abgewartet. Denn eigentlich ist es hier normal das es ab und zu mal kein fließendes Wassee gibt. Da es aber auch noch nach Stunden immer noch kein Wasser gab haben wir mal nachgefragt. 

Da es in den Anden im Moment nicht regnet (und von daher kommt das Wasser für Lima) und die Wasserreserven in Lima sich so langsam dem Ende neigen hat die Regierung beschlossen das Wasser zu rationieren. So haben wir erstmal nur morgens ein paar Stunden fließendes Wasser und evtl Nachmittags einmal kurz. Aber keiner weiß etwas über die genauen Uhrzeiten. So heißt es jetzt für uns,Wasser in großen Behälter sammeln,damit wir immer etwas Wasser zur Verfügung haben. 

Außerdem will die Regierung wohl den Wassedruck verringern. Das bedeutet allerdings das die Leute die in den Hochäusern in Lima wohnen kein Wasser bekommen und auch in Laderas wird es mit dem Wasser für die Leute immer schwieriger. Damit die Häuser die oben am Berg stehen Wasser bekommen wird dieses in Wassertanks hochgepumpt und von da aus an die Häuser verteilt. Aber wenn der Wasserdruck abfällt reicht dieser nicht mehr aus das Wasser hochzupumpen. 

Ich bin gespannt wie es in den nächsten Tagen weitergeht und hoffe das es bald regnen wird. Denn ohne Wasser bei dieser Wärme und das über Stunden und evtl Tagen ist für alle ein großes Problem. 

Außerdem würde es mich interessieren,ob nur im Norden Limas das Wasser abgestellt wird oder auch bei den Reichen? 

Zurück in Laderas…

Da bin ich wieder…Nach gut 1 1/2 Jahren bin ich wieder in Laderas…und auf den ersten Blick hat sich gar nicht so viel verändert. Die Straße am Casa Hogar wurde weiter geteert, aber sonst sah man im Dunkeln nicht viel. Es ist nachts,die Hunde bellen,der Hahn kräht (irgendwie hat er es nicht so mit der Uhrzeit) und die Nachbar spielen mal wieder laute Musik, das scheint sich nicht zu ändern…

Morgen werde ich mal auf das Dach vom Casa Hogar gehen und schauen wie weit Laderas noch gewachsen ist und natürlich erstmal allen Hallo sagen…

Aber jetzt heißt es erstmal: BUNEAS NOCHES

Morgen geht es endlich wieder los…

Nach gut 1 1/2 Jahren ist es wieder soweit…Die Koffer sind gepackt, die letzten Sachen werden ins Handgepäck verstaut und dann geht es morgen früh los in Richtung Amsterdam und dann mit dem Flieger nach Lima. Dort werden wir abgeholt und dann geht es auf direkten Weg nach Laderas.

Ich freue mich schon so sehr, alle wieder zu sehen, zu schauen wie groß alle geworden sind, was sich alles in Laderas verändert hat und einfach gemeinsam Zeit mit allen verbringen zu können.

Ich hoffe, ich werde in den nächsten 3 1/2 Wochen genug Zeit finden, hier immer wieder reinzuschreiben und auch das ein oder andere Bild hochzuladen. Ich werde auf jeden Fall mein bestes geben 😉

Endlich wieder in Peru

Seit ueber einer Woche sind wir nun wieder in Peru. Es ist schoen wieder hier zu sein, Leute wieder zu sehen, die man so lange nicht gesehen hat, zu sehen wie die Kinder immer groesser werden, das peruanische Essen zu essen und auch taeglich unser Lieblingsgetraenk hier in Peru (Inka Cola) zu konsumieren.

Letzte Woche haben wir in Laderas verbracht. Wir haben uns mit den Frauen unterhalten, haben einige zu Hause besucht, waren am Strand und haben viel mit den Kindern gespielt.

Viele Frauen die im Comedor mithelfen waren letztes Jahr noch Analphabeten, doch im letzten Jahr haben sie die Moeglichkeit erhalten als Anerkennung fuer ihre Arbeit einen Alphabetisierungskurs zu besuchen (Dieser wurde von der Peru-Gruppe-Heubach bezahlt.). Und so haben letztes Jahr acht Frauen diesen Kurs angefangen. Am Ende des Jahres waren es dann noch sechs Frauen, die fleissig gelernt haben. ( Die anderen beiden mussten aus gesundheitlichen Gruenden und weil sie eine Arbeit gefunden haben, leider den Kurs fruehzeitig beenden.) Nun sasen wir also letzte Woche im Comedor und sahen auf einmal wie eine dieser sechs Frauen nun als Vertreterin die Personen aufschreibt, die zum Essen in den Comedor kommen. Diese Frau war so gluecklich als sie mir erzaehlte, dass es zwar schwer war (die Zeit zu finden) schreiben, lesen und rechnen zu lernen, aber sie nun endlich alles lesen kann, was ihre Kinder fuer Zettel aus der Schule mitbringen und sie kann sie auch nun bei den Hausaufgaben unterstuetzen. Es ist so ein wunderschoenes Gefuehl, diese Frauen so gluecklich und so selbstbewusst zu sehen und zu sehen, dass sie etwas fuer sich selber gemacht haben um nun auch unabhaengig zu sein und auch andere Arbeit annehmen koennen.

Dieses Jahr bleiben wir aber nicht die ganzen vier Wochen in Laderas. So sind wir am Montag auf unsere Reise gestartet. Nach 17 Stunden Bus fahren, sind wir in Arequipa angekommen, wo wir die letzten zwei Tage verbracht haben. Morgen geht es weiter an den Titicacasee und von da aus nach La Paz, Bolivien. Bevor es dann wieder nach Lima geht, geht es aber erst noch nach Cusco und dort natuerlich zum Machu Picchu. Vor uns liegen noch einige Stunden Bus fahren, aber auch eine sicherlich erlebnisreiche Zeit.

Aber ich freue mich auch wieder naechste Woche in Laderas zu sein. Die Menschen in Laderas sind ein Teil meines Lebens geworden und werden dies auch immer bleiben. Gemeinsam haben wir schoene, aber auch traurige und schwierige Momente verbracht. In Laderas erahre ich immer wieder, wieviel man erreichen kann, wenn man einer Person Zeit und somit auch ein offenes Ohr und eine Umarmung schenkt.

Ich sende euch wunderschoene sonnige Gruesse aus Arequipa (Fotos lade ich hoch, wenn wir wieder in Laderas sind)

Die letzten Stunden…

Der Koffer ist fast gepackt, Handgepaeck fehlen noch ein paar Kleinigkeiten und man merkt, was sich doch alles so in zwei Monaten in einem Zimmer ansammelt.

Vor acht Wochen bin ich abends in Lima gelandet, heute Abend geht es nun wieder zurueck nach Deutschland. Ich habe so einiges erlebt und viele spannende Gespraeche gefuehrt. Waehrend der Zeit habe ich so manches Mal gedacht, dass ich nicht alles in den acht Wochen schaffen werde, was ich mir so vorgenommen habe, manchmal war ich geschockt, ueber die Verantwortungslosigkeit einiger Eltern, doch wenn ich jetzt zurueck schaue dann sehe ich auch, was fuer tolle Eltern und Familien es gibt, deren das Wohl ihrer Kinder sehr wichtig ist. Ich sehe auch, dass ich doch einiges in der Zeit geschafft habe, von den Sachen die ich mir vorgenommen habe: Das Kochbuch ist in seinen Endzuegen (ein wirklich spannendes Projekt, dass mir ermoeglicht hat noch mehr Zeit mit den Frauen zu verbringen und mehr ueber sie zu erfahren), Videos ueber Spiele und Taenze (ja so einige Spiele sehr einfach aus, aber in Wirklichkeit,…), Renovierung der Sanitaeranlagen im Kindergarten und fuer mich eine besondere Freude die Renovierung der ersten Etage des Casa Hogares. Es trahlt jetzt hier in hellblau und hellgruen, in einem Schlafzimmer ist der kleine Prinz eingezogen, im anderen zwei Eulen. Das Badezimmer ist nun endlich so, dass es 11 Kinder gleichzeitig benutzen koennen, ohne dass sie sich vor einem kleinen Waschbecken und Spiegel draengeln.

8 wunderschoene unvergessliche Wochen liegen hinter mir, fuer mich eine Zeit in der mir wieder klar geworden ist, was fuer ein Glueck ich zu Hause mit meiner Familie und meiner Schulbildung hatte, aber auch eine Zeit in der ich wieder gemerkt habe wie wohl ich mich hier fuehel und dass es meine zweite Heimat geworden ist, egal wie viel Zeit zwischen den Besuchen liegt.

Die letzten zwei Wochen…

In den letzten Wochen ist so einiges hier in Laderas passiert, wir haben mit der Renovierung des Casa Hogares angefangen und sonst noch so einiges erlebt…

Flughafen, Inka Cola, Revocatoria Si o No? No gano, Farbe, Baumarkt, Kinder, Videos, Farbe, 1 1/2 Stunden Busfahren fuer 2 Soles (~65 Cent), Strand, Sonnenbrand, kleine Enten, gaaaanz viele Fotos vom Kochen, Zero, Wandern durch ganz Laderas, Baumarkt, Baustaub, Preise nachfragen, Karmin ja oder nein? nicht zu vergessen Baumarkt, Combi fahren, Sonne, Kreisel, Cola-Test, Yaz, Fotos, Kreide, Tafel, Sterne, Blau, Gruen, Waschbecken, Zeit die viel zu schnell vergeht, Umarmungen, Herzlichkeit, Hoffnung, Kochen, Fotos, Video, karputte Speicherkarte, Batterie leer, zu kleines Waschbecken fuer 11 Kinder, Internet das sooo langsam ist, Baumarkt, Verhandeln, die Gringos zahlen weniger als die Einheimischen, ein Tag ohne Reis ist kein richtiger Tag, wozu selber denken wenn man einfach alles abschreiben kann bei den Hausaufgaben, Buecher, Hefte, Stifte,….

Fast 5 Wochen sind vorbei…

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In den letzten Tagen ist einiges passiert und ich habe doch relativ viel geschafft, auch wenn ich mit Schrecken daran denke, dass ich in drei Wochen schon wieder meine Koffer packen muss und mal wieder den Leuten hier Tschuess sagen muss fuer eine unbestimmte Zeit.

 

Aber was ist alles so passiert…ich habe mal wieder gemerkt wie unzuverlaesslich und unverantwortlich doch einige Eltern hier sind. So waren hier drei Kinder im Haus die schon hier waren, als ich mein Jahr im Haus verbracht habe. Die Aelteste (14) ist letztes Jahr zu ihrer Tante gekommen, weil die Mutter sich nicht am Wochenende um sie kuemmern konnte. Die anderen beiden waren noch hier im Haus. Letzte Woche sollte das Maedchen nun wieder zur Tante gebracht werden, doch diese wollte sie nicht aufnehmen, den Grund wissen wir leider niht. So habe ich mit Señora Rosa, der Mutter und dem Maedchen gesprochen und es war so, dass das Maedchen wieder ins Haus kommen sollte. Die Mutter hat mir versprochen, dass sie die Kinder Montag morgen puenktlich zur Schule vorbei bringen wird und? Bis heute sind sie nicht gekommen. Heute Morgen haben wir dann erfahren, dass sie wahrscheinlich die Schule gewechselt haben (alle drei Kinder), da die Mutter mit einem neuen Mann in einem anderen Stadtteil wohnt. Ich konnte es nicht glauben und bin dann mit Estellita zur Schule gegangen um zu Fragen. Sie konnten es uns nicht 100% sagen, aber so wie es aussieht wurden sie von der Schule genommen. Aber was ist das fuer ein Verhalten? Wir warten hier seit Montag auf die Kinder, machen uns Sorgen, und die Mutter kommt nicht auf die Idee uns Bescheid zu geben…

Aber es war nicht alles so enttaeuschend und frustrierend.

Diese Woche wurden dann die Arbeiten im Pronei (Renovierung der Sanitaeranlagen im Kindergarten) fertiggestellt. Diese Arbeiten waren dringend noetig und wurden dank der Peru-Gruppe Heubach auch ermoeglicht. Es war ganz schoen anstrengend alles moeglich einzukaufen dafuer, denn nach dem ersten Einkaufen fehlten immer noch Sachen. Aber nun funktioniert alles und der ganz normale Kindergartenalltag kann dadurch nicht mehr beeintraechtigt werden.

Mit dem Anfang des Kindergartens fing auch die Schule wieder an und ich wundere mich zum wiederholten Male, was die Kinder alles brauchen um in die Schule/Kindergarten zu gehen. Ueber Hefte, Stifte, Stifte fuer die Tafel, 200-500 weisses Papier, Pappe,… Zur Zeit bin ich dabei einige Listen einzusammeln und dann auszurechnen, was die Eltern fuer ein Kind bezaheln muessen. Zusatezlich zu den Kosten der Matriculacion (Einschreibung) und der Uniform.

So nimmt alles seinen Lauf hier in Laderas. Durch meine Arbeit hier lerne ich sehr viel ueber die Menschen und die Kultur hier. Endlich kann ich mehr peruansiche Gerichte und durch die Steckbriefe erfahre ich unglaubliche Lebensgeschichten. Die Lebensgeschichten kann ich teilweise gar nicht so schnell mitschreiben, weil ich so geband davon bin, was mir die Frauen aus dem Comedor erzaehlen. Aber die Steckbriefe im Comedor ist auch so eine Sache. Fast keiner der Frauen kann schreiben oder lesen bzw. konnten es mal, aber haben es zu lange nicht mehr gemacht, dass sie es verlernt haben. Am Montag gibt es jedoch eine Versammlung mit diesen Frauen, da in ca. 2 Wochen ein Alphabetisierungskurs fuer die Frauen aus dem Comedor starten wird. Dieser Kurs soll die Frauen unterstuetzen in ihrem Leben und ihr Selbstbewusstsein aufwerten, ausserdem soll dieses eine Werstschaetzung ihrer Arbeit darstellen. Fuer den Kurs konnte ich eine Frau gewinnen, die ihn leiten wird, die sehr motiviert ist und tolle Ideen hat. Ich bin der Peru Gruppe Heubach sehr dankbar dafuer, dass sie mir die Moeglichkeit gegeben haben, diesen Kurs hier zu installieren, weil die Alphabetisierung seit 3 Jahren ein Anliegen von mir ist. Ich hoffe dass das alles super funktioniert und die Frauen dadurch mehr Moeglichkeiten haben.

Jeden Tag passieren hier so viele Sachen und ich erlebe einfach so viele tolle, beeindruckende Momente mit den Menschen, die ich nicht in Worten fassen kann. Manchmal kann ein Laecheln oder eine Umarmung einem so viel geben und so viel zeigen…

Morgen kommt dann endlich mein Bruder. Das heisst die letzten drei Wochen fangen hier an und es gibt noch so viel zu erledigen. Ich hoffe, dass wir alles was wir uns vorgenommen haben (es wird immer mehr, je laenger ich hier bin), auch umsetzen koennen. Ausserdem hoffe ich, dass wir die Zeit hier noch in vollen Zuegen geniessen koennen und den Menschen ein bisschen von dem Zurueck geben koennen, was sie mir hier tagtaeglich geben.

Ich wuenschte ihr koenntet dass alles miterleben und sehen was ich in dieser Zeit erlebe. Es sind einfach wunderbare Menschen, die so unglaublich sind…

Und ich frage mich immer wieder was heisst Armut? Klar vielleicht haben sie nicht so viel, wissen auch manchmal nicht wie sie den Tag ueberleben sollen, aber sie haben so viel Hoffnung, so viel Vertrauen und viele kaempfen so sehr, dass ihre Kinder mal ein besseres Leben haben. Sind diese Menschen mit dieser Hoffnung, diesem Willen und diesem Wunsch aus ihrem Leben und aus dem Leben ihrer Kinder etwas zu machen nicht eigentlich reich? Was heisst wirklich Armut? Fuer mich ist Armut nichts pauschales, Armut verbinde ich mit Menschen…Aber sind nicht eher die Kinder arm deren Eltern sich nicht wirklich um sie kuemmern, die einfach abgeschoben werden? Vielleicht habt ihr ja eine Antwort auf die Frage: Was ist eigentlich Armut? Welche Menschen sind arm?

In diesem Sinne, schoene Gruesse aus Laderas

Achtung Baum faellt…

P1090427In der letzten Woche habe ich hier in Laderas und Umgebung einiges Erlebt.

Letzte Woche Samstag war ich gemeinsam mit der Freiwilligen, die zur Zeit hier in Laderas ist, Estelita (sie ist Nachst im Casa Hogar) und Doris (ihre Tochter) auf einer Yunza. Eine Yunza ist ein traditionelles Fest aus der Sierra (Anden) und es wird damit Karneval gefeiert. Zur Zeit gibt es hier in Lima jedes Wochenende Yunzas, da jedes Dorf

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seine eigene Yunza macht. Dies ist moeglich, da in Lima viele Menschen leben, die uerspruenglich aus der Sierra oder Selva sind.

Die Yunza, auf der wir waren, war von dem Dorf aus dem Estelita kommt. Somit haben wir ganz viele Verwandte von ihr kennen gelernt. Auf der Yunza wird Huayno getanzt, eine Musikrichtung aus der Sierra. In der Mitte des Platzes stehen ein oder zwei Baeume. In diesen Baeumen haengen verschiedene Sachen wie Decken, Schuesseln, T-Shirts… Irgendwann Nachts (am Samstag war es gegen 1.30 Uhr), wird angefangen den Baum zu faellen. Dazu versammeln sich alle die wollen im Kreis um den Baum und tanzen gemeinsam. Abwechselnd geht man zum Baum und schlaegt in mit Hilfe einer Majete. Wenn der Baum faellt, laufen alle da hin, ja schmeissen sich sogar da drunter, um etwas von dem Baum zu bekommen. Auch ich habe etwas bekommen. Ich alleine haette das niemals geschafft, aber ich habe vorher mit Doris geredet und sie hat mich gefragt, was ich gerne haben moechte. Als der Baum fiel ist sie dorthin gerannt und hat an der Decke gezogen und hat mich gerufen. Gemeinsam haben wir versucht die Decke zu bekommen, zu einem Mann hat sie ganz boese gesagt: „Mio“, also Meins. Und es hat geklappt, er hat losgelassen und die Decke gehoert nun mir. Ich habe nur gesehen, wie der Baum fiel, und dachte Achrung, der Baum faellt, doch die Leute sind einfach nur dorthin gerannt. Es war auf jeden Fall eine spannende und lustige Aktion.

Montag und Dienstag war die Matriculation (Einschreibung) fuer den Kindergarten der Parroquia. Schon morgens um sieben Uhr war die Schlnage relativ lang, obwohl erst um 9 Uhr die Tuere aufgemacht wurde. Und das Problem ist, dass es mehr Kinder gibt, die in diesen Kindergarten wollen, als Platz ist. So mussten einige Muetter mit ihren Kindern wieder weggeschickt werden.

Am Dienstag hatte ich nochmal die Moeglichkeit gmeinsam mit Isabell, einer Frau der Parroquia, ins A3 zu gehen um dort Familien zu besuchen. Diese Besuche sind immer sehr spannend, da man Einblick in die Haeuser und in die Lebenssituation verschiedener Familien erhaelt.

In der Woche habe ich dann weiter gemacht mit meiner Arbeit fuer die Projektwoche. So langsam nimmt alles immer mehr Form und Kontur an. Ich habe in dieser Woche vier Rezepte fuer das Kochbuch geschafft. Es war ganz schoen anstrengend, da ich immer jemanden brauche, der die Lampe haelt, damit wir genug Licht fuer die Fotos haben. Zum Glueck habe ich hilfsbereite Maedchen hier im Casa Hogar, die sich immer freuen, mit mir in den Comedor zu gehen und mir helfen. Ausserdem mache ich gerade Streckbriefe mit einigen Personen aus Laderas (Kinder, Frauen,…). Da viele Frauen aus dem Comedor nicht schreiben koennen, aber mir vertrauen, und sie mir ihre Geschichte erzaehlen, sitze ich nun also morgens im Comedor, hoere mir die Geschichte der Frauen an und versuche alles mitzuschreiben. Was manchmal nicht ganz einfach ist, weil es oftmals viel zu erzaehlen gibt. Es ist eine anstrengende aber auch spannende Arbeit, da man so noch mehr ueber die Frauen, die man eigentlich kennt, erfaehrt.

Mittwoch Abend haben wir Tequeños gemacht, kleine gefuellte Roellchen. Dazu gab es Guacamole. Irgendwie war es wie eine kleine Fabrik, wie wir gemeinsam in der Kueche sassen und die Tequeños gerollt haben.

Donnerstag Morgen war eine Zahnaerztin im Casa Hogar. Die Freiwillige hat ein Anti-Karies-Projekt gestartet. Da die Kinder hier in Laderas, jedoch extreme Probleme mit Karies haben, muessen die meisten behandelt werden. Dafuer ist die Zahnaerztin ins Haus gekommen um zu gucken, wer behnadelt werden muss und wer nicht. Leider ist dabei rausgekom

men, dass von ca. 25 Kinder fast alle eine Behandlung benoetigen. Einige sogar so schlimm, dass das schnellstmoeglich passieren muss und sie sogar die Zaehne gezogen bekommen muessen. Ich finde es ein super Projekt, damit die Kinder lernen auf ihre Zaehne aufzupassen. Einige der Kinder haben SIS eine Art Krankenversicherung, so dass sie nichts oder nur einen Teil der Behandlung bezahlen muessen, andere haben diese Versicherung nicht und muessen somit die ganzen Kosten uebernehmen.  Neben der Arbeit mit den Kinder, soll auch noch mit den Eltern gearbeitet werden, damit auch sie mehr Verantwortung fuer die Zahngesundheit ihrer Kinder uebernehmen und ueberhaupt darueber aufgeklaert werden.

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Gestern endeten dann die Vacaciones Utiles, so eine Art Ferienspiele. Zum Abschluss gab es ein Paseo, ein Ausflug. Dafuer ging es mit zwei Combis (Kleinbussen) und 28 Kinder, in den Park Sinchi Rocca. Die Kinder haben gespielt, wir haben uns Pflanzen angeguckt, die wie Tiere aussahen, wir haben uns Tiere im Minizoo angesehen und alles in allem waren die Kinder sehr zufrieden und gluecklich.

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Gemeinsam ging es dann gegen halb eins kaputt wieder zurueck nach Laderas.

Gestern Abend war dann noch mein Sportkurs. Zweimal die Woche machen ich abends mit den Frauen die wollen etwas Sport, es kommen immer verschiedene. Aber eigentlich kommen sie doch ziemlich regelmaessig und ich freue mich das mein Angebot angenommen wird und sie sich anscheinend darueber freuen.

Heute ist nun Wochenende und ich geniesse etwas die Ruhe im Haus. Morgen Nachmittag besuche ich dann Meche und ihre Familie. Meche hat frueher hier im Casa Hogar tagsueber gearbeitet und arbeitet nun in der Cuna. Gemeinsam mit ihrer Tochter mache ich ein Interview ueber die Situation der Jugendlichen, die versuchen aus ihrem Leben etwas zu machen und sich daher auf die Uni vorbereiten.

In dieser Woche ist einiges passiert und es gab schoene und auch anstrengende Momente. Aber all die Anstregung ist es wert, wenn man auf Personen trifft, die einem Vertrauen und denen man ein Laecheln auf die Lippen zaubern kann.